Oft wird geschrieben und erzählt, dass man Energie mit Gedankenkraft steuern kann. Man braucht es sich nur vorzustellen, und schon fliesst die Energie dorthin. Was in der Essenz stimmt. Es folgt aber ein grosses ABER:
Du brauchst auch genug Konzentration und mentale Stärke, um das zu schaffen. Warum, erkläre ich dir gleich.
Chakren, Mantras, Symbole und weitere Hilfsmittel
Mantras sind heilige Verse, Sätze, Silben, die die Energien bündeln und diese Energien im Hier und Jetzt manifestieren können. Diese Mantras kannst du laut rezitieren, flüsternd rezitieren oder nur in Gedanken.
Was ist nun machtvoller? Die Antwort ist: Es kommt auf die praktizierende Person an.
Es ist nämlich abhängig davon, wie weit deine mentale Kraft, deine «Skills» ausgeprägt sind. Ein Anfänger kann sich die Mantras denken, aber wird nicht dieselbe Kraft (oder gar keine) entfalten können wie jemand, der schon lange praktiziert.
Warum das?
Ein handfestes Beispiel
Nehmen wir ein Blatt Papier (z.B. ein Papierschiffchen) . Die Aufgabe ist, das Blatt Papier zu verschieben.
Am einfachsten ist es, das Blatt mit der Hand zu verschieben. Also den Körper zu nutzen, um etwas zu bewegen.
Das zweit-einfachste ist, das Blatt Papier berührungslos mittels Atem zu bewegen indem du es wegbläst. Die Präzision und Distanz wird wohl dabei weniger gut sein als wenn du deine Hand nimmst.
Das Schwierigste ist dann, das Blatt nur mittels Gedankenkraft zu verschieben. Wenn du nicht an Telekinese glaubst, dann wirst du denken, das ist unmöglich. Da gebe ich dir natürlich Recht (unter dieser Perspektive). Wenn du an Telekinese glaubst, wirst du wissen: Es ist sehr, sehr schwierig und braucht unglaubliche Konzentration und viel, viel Energie.
Ein Blatt hat natürlich mehr «Gewicht» (also dichte Materie) als «Energie», aber trotzdem ist dieser Vergleich wohl Augen öffnend:
Es ist für einen Anfänger einfacher, Energie mit dem Körper zu bewegen. Darum gibt es viele Tai Chi und Qi Gong Übungen: Dort bewegt man die Energie mittels Körperbewegung bzw. Körperhaltung.
Schwieriger wird’s bereits, den Körper nur mittels Atem zu lenken.
Und noch schwieriger wird es, die Energie nur mit den Gedanken zu lenken.
Denn eines ist klar: Energie ist spürbar, fühlbar, für manche sichtbar. Sie kann lokalisiert werden. Und erst wenn du diesen Referenzwert hast, kannst du danach überprüfen, ob du die Energie wirklich mittels Gedankenkraft steuern konntest.
Oder ob es einfach nur eine Vorstellung war… Denn ohne Referenzwerte ist das Vorstellen von Energie einfach nur… ein Vorstellen. Und somit reine Fantasie...
Welche Sensoren hast DU?
Darum arbeiten wir bei meinen Ausbildungen immer zuerst mit dem Körper. Wir lernen und üben, wie wir mittels dem Körper die Energie wahrnehmen. Welche Sensoren hat unser Körper? Ist es Wärme, das uns Energie signalisiert? Ist es kribbeln? Ist es Schwingung? Ist es ein Ziehen?
Erst wenn wir das gelernt und integriert haben, beginnen wir, die Energien zu lenken – und benutzen dabei unsere Hände. Darum gibt's die Anleitungen mit den Reiki-Handpositionen. Aber sie sind nur grobe Anleitungen.
Und jetzt kommt der härteste Teil fürs Ego: Wir holen uns dabei das Feedback von unserem Gegenüber ein. Wir überprüfen unsere eigene Wahrnehmung mit der Wahrnehmung unseres Gegenübers. Nur so «kalibrieren» wir unsere Sensoren und lernen dabei unsere Fehlerquote kennen und lieben.
Erst wenn wir wissen, wann wir falsch liegen, können wir uns auch wirklich verbessern. Alles andere (blindes Dranglauben und unkritisches Annehmen) ist nur Streicheln des Ego.
Die Realität ist: Auch als Energiearbeiter/in machst du Fehler. Nicht nur am Anfang, sondern auch später. Sei und bleib offen dafür. Denn das gibt dir den Raum für Entwicklung.
Wenn du versierter bist mit den Energien, beginnst du die "fixen" Handpositionen zu verlassen und spürst mit deinen Händen die Blockaden auf und löst sie intuitiv auf (mittels Streichen, Drücken, Ziehen...). Die vorgegeben Handpositionen verlieren dabei an Bedeutung.
Stell sie dir wie Stützräder an deinem Fahrrad vor. Anfangs brauchst du sie, aber wenn du gelernt hast du fahren, kannst du weit mehr und bist nicht mehr auf sie angewiesen.
Erst viel, viel später, wenn du die Energien gezielt spüren und steuern kannst, dann erst lässt du die Hände gänzlich weg und arbeitest nur noch mit dem Geist. Aber seien wir ehrlich: Das ist bereits meisterlich und bedingt
- Einen reinen, puren Geist ohne Ego
- Eine mentale Stärke jenseits des Alltäglichen
- Unglaublich viel Übung.